Montag, 10. Februar 2014

Der Brief des Pontius Pilatus!!!

Als ein Bericht an den Kaiser Tiberius von Pontius Pilatus, dem damaligen Römischen Gouverneur von Judäa, wird er als Dokument mit amtlichem Status angesehen. Die Datierung fällt etwa in das Jahr 32. Das Original dieses Briefes wird in der Vatikanischen Bibliothek zu Rom aufbewahrt. Kopien davon können in der Congressional Library (Kongreß-Bibliothek) in Washington D. C. eingesehen werden.
"An Tiberius Cäsar:

Ein junger Mann erschien in Galiläa, der bescheiden, salbungsvoll ein neues Gesetz im Namen Gottes predigte, der ihn gesandt habe.

Zuerst war ich besorgt, dass seine Absicht sei, das Volk gegen die Römer aufzuwiegeln. Aber meine Befürchtungen wurden bald zerstreut. Jesus von Nazareth sprach mehr als ein Freund der Römer als der Juden.
Eines Tages beobachtete ich in einer Gruppe von Menschen einen jungen Mann, der, an einen Baum gelehnt, in aller Ruhe zu der Menschenmenge sprach. Es wurde mir gesagt, dass es Jesus sei. Dies hatte ich leicht vermuten können, so groß war der Unterschied zwischen ihm und denen, die ihm zuhörten. Sein goldenes Haar und Bart gaben seiner Erscheinung ein himmlisches Aussehen. Er schien etwa 30 Jahre alt zu sein. Nie zuvor hatte ich ein lieblicheres oder heiter-klares Antlitz gesehen. Was für ein Gegensatz zwischen ihm und seinen Zuhörern, mit ihren schwarzen Bärten und lohfarbenen Gesichtshaut.

Da ich ihn durch meine Anwesenheit nicht unterbrechen wollte, setzte ich meinen Weg fort, bedeutete aber meinem Sekretär durch Zeichen sich der Gruppe anzuschließen und zuzuhören. Später berichtete er mir, dass er noch nie in den Werken der Philosophen gelesen habe, was man mit den Lehren Jesu vergleichen konnte. Jesus sei weder verführerisch noch aufrührerisch.

So dehnten wir unseren Schutz auf ihn aus. Er durfte frei handeln, reden und das Volk versammeln. Diese unbeschränkte Freiheit forderte die Juden heraus, empörte und reizte sie, nicht die Armen, sondern die Mächtigen.

Später schrieb ich an Jesus und bat ihn um eine Unterredung im Prätorium.
Er kam. Als der Nazarener erschien, machte ich gerade meinen Morgenspaziergang. Als ich ihn anblickte, schienen meine Füße mit eisernen Banden an das Marmorpflaster geheftet zu sein. Ich zitterte in allen Gliedern wie ein schuldiger Verbrecher, obgleich ich ruhig war. Ich stand eine Zeit lang da und bewunderte diesen außergewöhnlichen Mann. Es war nichts an ihm, oder seinem Charakter, das abstoßend war. Ich sagte ihm, ihn und seine Persönlichkeit umgebe eine anziehende Einfachheit, die ihn über die Philosophen seiner Zeit stelle. Auf mich und jedermann machte er einen tiefen Eindruck wegen seiner Freundlichkeit, Schlichtheit, Demut und Liebe.
Das, edler Herrscher, sind die Tatsachen, die Jesus von Nazareth betreffen und ich nahm mir die Zeit, Dir die Einzelheiten darüber zu berichten. Ich sage, dass ein Mann, der Wasser in Wein verwandeln kann, Kranke gesund macht, Tote zum Leben erweckt, die stürmische See bändigt, keines Verbrechens schuldig ist und, wie andere gesagt haben, müssen wir bestätigen, dass es wahrhaft Gottes Sohn ist.
Dein gehorsamster Diener

PONTIUS PILATUS"





Quelle: Übersetzung aus "Understanding" 12/75 von Cläre Müller
> - aus MAK: Jesus Christus - Seite 51 

2 Kommentare: